Montag, 17. September 2007

Schlaflos in New York

Nach etwa 2 Litern Cola und viel zu lange gerade aus fahren waren wir wieder in den tiefen Häuserschluchten von New York. Jetzt wollten wir alle nur noch eins: zurück in unser gutes altes Hostel.

Der der überaus "flinke" Portier hatte die Ruhe weg und fand erst nach etwa 20 Minuten heraus, dass sein Hostel überbucht und unser Zimmer futsch war. Ich hatte uns vor Wochen schon ein schönes 4-Betten-Zimmer reserviert, in dem jetzt wohl andere Gäste schnarchen. Super! Er hatte noch verzweifelt versucht uns in einem anderen Hostel oder Billigmotel Manhattens unterzubringen, aber alles ohne Erfolg. Wie gut, dass wir unseren Mietwagen noch nicht abgegeben hatten. Darin schläft es sich ja doch besser als auf der Straße.

Ob direkt auf der Straße oder am Straßenrand im Auto macht keinen großen Unterschied: Licht und Lärm machen es einem nahezu unmöglich zu schlafen (mir zumindest). Die Suche nach einem dunkleren und ruhigeren Parkplatz fiel nach ca. 30 Minuten immer noch negativ aus. Man findet in den ruhigeren Seitenstraßen gar keine Parklücken. Als wir zurück kamen, war unsere alte Lücke natürlich auch schon wieder weg. Daher beschlossen wir einfach so durch Manhatten zu fahren und uns die Stadt bei Nacht anzusehen. Außer uns waren fast nur Taxifahrer mit ihren Fahrgästen unterwegs durch die Stadt die niemals schläft. Wir wussten jetzt genau, was mit 'niemals schläft' gemeint war ; )


Als wir von dem Taxirummel die Nase voll hatten, suchte ich im Navi ein Fleckchen, von dem aus wir eine tolle Sicht auf Manhatten haben würden. Bevor wir vielleicht 'ne Stunde unruhigen Schlaf am Stück bekamen bewunderten wir noch die Freiheitsstatue und die Lichter New Yorks.

Der Sonnenaufgang würde von hier aus bestimmt auch gut aussehen...

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Hard Rock und Taj Mahal

An einem Tisch vor dem Hard Rock Café hatte sich jemand seinen Mageninhalt noch einmal durch den Kopf gehen lassen, was wirklich übel aussah. Eigentlich ist das ja nicht mein Problem, aber die Nadine ist da etwas ... seltsam ... wenn es um Erbrochenes geht. Die nächste Stunde konnten wir also getrost vergessen. Es ging sogar kurz darum den ganzen Ausflug abzublasen und zurück zu fahren, wenn nicht sogar zurück zu fliegen...
Im Café selbst war's etliche beschwichtigende Worte später aber ganz gemütlich.

Wir hatten einen Tisch im hintersten Winkel, wo keiner gestörte - außer der Bedienung, die -- ganz amerikanisch -- alle 10 Minuten auf der Matte stand um sich nach unserm Wohlergehen und unseren Wünschen zu erkundigen.

Ein Wasser-Bierchen und einige Fritten mit Majo später sind wir dann noch in ein Casino gegangen - aber nur in den Eingangsbereich, um mal 'nen Blick ins innere werfen zu können. Nadine und Andrea sind beide Studentinnen, die es sich nicht leisten wollten dem Donald Trump seine Milliarden zu vermehren :o)

Die Straßen von Atlantic City waren noch leergefegter als ein paar Stunden zuvor. Nur ein paar Casinobesucher kreuzten unseren Rückweg zum Auto. Und dann waren wir mal wieder auf dem Highway ... nach Norden und somit zurück nach New York.

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Strandpromenade

Oberhalb des Strandes führt die typische Touristenpromenade mit vielen kleinen Shops und Imbissbuden entlang. Das HardRock Café ist von uns aus gesehen fast am anderen Ende.

In einem der Läden konnte man sich einen Einsiedlerkrebs kaufen. Allerdings keinen gewöhnlichen, sondern einen, der in einer kunstvoll bemalten Muschel hauste.


Unterwegs sind wir an diesem Pavillon von einer gewissen Nadine Boggs vorbei gekommen. Kein wunder, dass unsere Nadine (den Namen sieht man ja nicht zu oft auf Schildern) sich mal kurz nen Ast abgefreut hat ; )

Auch in Atlantic City vertreten: Mr. Ripley's Glaub's oder nicht! Die Kuriositätenmuseum sind grundsätzlich in äußerlich sehr ansprechenden Gebäuden. Innen sieht man dann Schrumpfköpfe oder nachgestellte Unfall-/Mordszenen, aber auch 'nen schwebenden Wasserhahn, usw.

Und dann waren wir auch schon fast am HardRock Café in dem der Bon Jovi wohl viele Einrichtungsgegenstände gesponsert haben soll.

Ein angemessender Ausgang dieses Tages bei einem schönen Bierchen war uns also sicher - dachten wir, aber es sollte alles ganz anders kommen...

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Der Atlantische Ozean

Durch eine groß angelegte Passage unter einem der Casinos sind wir doch noch zur Promenade und dem Strand "durchgebrochen". Keine Sekunde zu spät. Nadine hat es gerade noch geschafft ein Foto von diesem irgendwie dramatischen wirkenden Sonnenuntergang zu machen.

Ganz anders bei Andrea. Als sie das Wasser sehen konnte, gab es kein Halten mehr. Für sie gehören Wasser und Sand einfach zum Urlaub dazu. Und in New York gibt es davon nicht all zu viel.

Dann wurde im Atlantischen Ozean geplantscht - zumindest mit den Füßen. Die Gelegenheit das zu tun bekommt man ja nicht jeden Tag.

Ein Blick zurück auf die Promenade verdeutlicht noch einmal wie schön breit der Strand hier ist. Ich frage mich, ob sich hier an zu anderen Jahreszeiten die Leute dicht an einanderer gedrängt in der Sonne räkeln? Jetzt, da die Sonne weg ist, brauchen wir da gar nicht erst drüber nachdenken.

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Atlantic City

Kurz bevor die Sonne unterging kamen wir endlich in Atlantic City an. Was man als aller erstes von der Stadt sieht sind die hohen Hotel- und Bürogebäude der Spielcasinos.

Wir suchten uns einen (vermutlich überteuerten) Parkplatz unweit des Strandes aus und schlenderten dann durch das Casinoviertel zum Wasser.

In Atlantic City ist immer was los. Allerdings nicht auf den Straßen, sondern in den Casinos. Hier warten auch nur die Einheimischen auf den Bus. Wer zum Spielen nach Atlantic City kommt hat meist ein Auto. Obwohl der eine oder andere die Stadt vielleicht auch ohne Auto wieder verlässt. An fast jeder Ecke gibt es Second Hand Läden, in denen man Schmuck, Handys usw. schnell in Bares tauschen kann um es gleich darauf wieder im Casino verlieren zu können.

Wir sind aber nicht zum Spielen, sondern zum gucken hier und die Casinos sind wie ein großer Wall, der den Durchgang zum Strand und zur Strandpromenade versperrt.

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... on the road ...

Unsere Route zurück nach New York führt über Atlantic City, dem SpielCasino-Paradies der Ostküste. Die New Yorker fahren gerne dort hin um ihr sauer verdientes Geld zu verlieren ; ) Wir hingegen wollten einfach nur zum Strand und Andrea zum HardRock Cafe.

Wir waren also mal wieder auf der Straße. Vor Philadelphia sagten wir unserem Navi, es solle Highways vermeiden und uns auf dem kürzesten Weg z.B. über Landstraßen unserem Ziel näherbringen. Teilweise wird man durch die engsten Wohnviertel mit tollen Häuser usw. geleitet. Das ist ganz interessant um mal was von der Gegend zu sehen. Es gab also viele Gelegenheiten für Schnappschüsse.

Irgendwann kamen wir an diesem reflektierenden Hochglanz-Diner vorbei. Da der so richtig dem amerikanischen Klischee entsprach, sind wir dort rein und haben Cokies uns Muffins gegessen.
Als wir gerade gehen wollten und ich die Tür des Diners öffnete, gab es einen lauten Knall und die Scheiben vibrierten. Zuerst hatten wir keine Ahnung, was das gewesen sein könnte. Wegen der Terror-Angst-Gehirnwäsche, die einem TV und Zeitung verpassen, denkt man dabei zuerst an 'ne Bombe oder so. Weit gefehlt! Es war "nur" der platztende Reifen (hinten rechts) eines Trucks beim Abbiegen. Der Fahrer hatte nach dem Knall hinter dem Diner geparkt.
Kurz bevor wir wieder von Landstraßen auf Highways wechseln wollten, kamen wir an einer ziemlich großen Wallmart-Filiale vorbei, die wir uns näher ansehen wollten. Und dort wurde mir klar, was jeden großen Bruder ängstigt und quält: Meine Schwester steht auf komische Typen :o)

Und dann waren wir wieder auf dem Highway nach Atlantic City...
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Baumfoto

Zum Abschluss unseres Besuches in Washington wollten wir noch ein schnelles Gruppenfoto an einem knorrigen Baum machen. Dazu hab' ich die Kamera mit Selbstauslöser auf den Boden gestellt und bin zum Baum gehechtet. Leider war ich zu langsam, wie man unschwer erkennen kann ;-)

Ein freundlicher Passant hat uns dann geholfen und ich hab' mich vorsichtshalber mal an die untere Seite des Astes gesetzt ; )

Danach mussten wir das Kapitel Washington abschließen und sind 'gen Osten nach Atlantic City gefahren.

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Washington Monument II

Oben im Monument war es wesentlich geräumiger als ich angenommen hatte - man verschätzt sich doch schnell mit den Größenverhältnissen : ) Die Fenster waren aber doch ziemlich klein und vor allem sehr dreckig, was ziemlich störte. Aber für ein paar schöne Panoramen von Washington hat es gereicht.


Der Blick nach Norden zeigt das Häusermeer mit dem Weißen Haus über der ovalen Wiese. In dem Gebäudekomplex rechts im Bild sind Nadine und Andrea zurzeit unterwegs.


Im Westen (linkes Bild) sieht man über den langen Reflecting Pool auf das Lincoln Memorial. Zwischen den Bäumen links und rechts davon sind die Gedenkstätten für die Kriege in Korea und Vietnam und vor dem Pool ist das World War II Memorial.
Im Osten (rechtes Bild) blickt man über die National Mall (wo wir gestern im zick-zack-Kurs unterwegs waren) auf das State Capitol. Die erste Reihe von Gebäuden links und rechts der Mall bilden die vielen Museen, Galerien und Gärten, während in der zweiten (und vermutlich auch dritten) Häuserreihe verschiedene Regierungsgebäude und Ämter aller Art sind. In dem Gebäude ganz unten im Bild konnte man die Tickets für das Monument bekommen.

Der Süden ist vom Wasser des Potomac Rivers durchzogen. Hinten rechts im Bild ist Virginia, wo man schemenhaft noch das Pentagon knapp unterm Horizont erkennen kann. Hinten links im Bild ist Maryland. Vorne sind Regierungsgebäude - hauptsächlich die der Landwirdschaft. Das kleine Weiße Gebäude auf der Insel ist das Jefferson Memorial und unterhalb davon steht unser Mietwagen als kleiner silbrig-weißer Punkt zwischen den Bäumen geparkt.

Im Monument sind Steine (Geschenke aus aller Welt) mit verschiedensten Verzierungen verbaut worden. Damit man die sehen konnte, war der Fahrstuhl, der einen rauf und runter bringt, mit hitech-Scheiben ausgestattet, die zwischen milchig und durchsichtig umgeschaltet werden können (vor etwa einem Monat hatte ich die im Beckman Institute noch als Forschungsprojekt gesehen).
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Frühstück und Sight-Seeing

Früh am nächsten Morgen sind wir aus dem Hotel ausgecheckt und zurück zum Washington Monument gefahren um direkt die Tickets für Thomas und mich zu bekommen. Nadine und Andrea wollten sich Washington lieber vom Boden aus ansehen.

Wir bekamen Tickets für 11 Uhr, also war noch genug Zeit für ein ausgedehntes Frühstück in der Nähe. Wir gingen einfach doof drauflos bis uns ein Schild mit der Aufschrift Food Court aufgefallen ist. Als wir das Ronald Reagan Building im Department of Commerce nordöstlich vom Monument betreten hatten war dort Sicherheitspersonal mit einem Metalldetektor wie am Flughafen. Im ersten Moment macht einen so was doch stutzig, aber in dem Gebäude ist das wohl normal, weil des sich um ein Bürogebäude der Regierung handelt, dessen Foot Court auch für die Allgemeinheit geöffnet ist ist.

Nach dem Frühstück sind Andrea und Nadine also weiter durch die Gegend gestreift und haben Fotos von sich ...

... und Washington gemacht während Thomas und ich ganz oben im Monument waren.

Eine äußerst skurrile Sache war aber diese Rolltreppe, die so klingt als würde jemand ganz mies Trompete spielen. Erst sind Thomas und ich die auf dem Weg zum Monument da hochgefahren und später haben Nadine und Andrea das sogar gefilmt ;-)